baoshi im Gespräch mit Frau Brigitte Karch brikada®

baoshi im Gespräch mit Frau Brigitte Karch
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Martina Lehnert: „Schmuck ist Ausdruck meiner emotionalen Situation“

Was macht eine Frau erst schön? Schöner Schmuck! Natürlich! Wenn dieser Schmuck auch noch die Wesensart seine Trägerin feinsinnig widerspiegelt, ist es perfekt. Martina Lehnert versteht sich auf beides.

Die gebürtige Haßmersheimerin begann ihre berufliche Laufbahn als Heilerziehungspflegerin. Lange Jahre war sie allein erziehende Mutter zweier, mittlerweile erwachsener Kinder. Sie wechselte in einen Technik-Beruf mit flexiblen Arbeitszeiten, der ihr mehr Zeit für die Kindererziehung ermöglichte. In jenen Jahren konnte sie sich umfassendes Fachwissen aneignen, das sie als Basis für eine funktionierende Schmuck-Werkstatt nutzte. Seit fünf Jahren offeriert sie erlesenen Schmuck aus ungewöhnlichen Edelsteinen und zauberhaften Perlen. Mit Vorliebe verarbeitet Martina Lehnert baoshi-Steine aus Fernost.

Was hat Sie dazu gebracht, sich der Schmuck-Zusammenstellung zu widmen?
Anfangs war mein Schmuck-Faible eigentlich mehr ein Hobby. Ich hatte das Bedürfnis, etwas Eigenes zu schaffen. Als Autodidaktin begann ich, nach ausgefallenen Steine und Perlen Ausschau zu halten. Bei meiner Nachfrage nach Schmuck stieß ich jedoch rasch an Grenzen; denn ich fand nie die Auswahl an besonderen Perlen und Edelsteine, die ich mir gewünscht hätte. Oder aber sie waren sehr teuer.
Auf meinen zahlreichen Reisen in Asien, in Ägypten und in Afrika stieß ich auf traditionelle Perlenhändler. So etwa in Indien, die Cashmiriperlen anboten. In Ägypten fand ich Glasperlen und in Griechenland gefielen mir die vergoldeten und versilberten Keramikperlen. Ich entdeckte, dass es eine große Vielfalt gibt an kleinen, z.T. auch großen Edelstein- und Perlenhändlern.

Was bedeutet Schmuck für Sie persönlich?
Schmuck ist Ausdruck meiner emotionalen Situation. Mal bin ich mutig, gut gelaunt und gut drauf, dann trage ich Schmuck mit großen, bunten Perlen. Wenn ich nachdenklich bin oder zurückhaltend, trage ich schlichte und edle Rohsteine mit ganz wenig Silber und schwarzem Turmalin.
Auch bin ich Perfektionistin. Wichtig ist mir, dass ich alles alleine mache – angefangen vom Internetauftritt bis hin zum Aufstöbern schöner Perlen und Edelsteine bis hin zur Fertigung wunderschöner Schmuckarmbänder, Anhänger. Ich bin kein Mensch für halbe Sachen.

Das Auffinden der Materialien – ist das das eigentliche Kernstück Ihrer Arbeiten?
Ja, das stimmt. Das Auffinden von Edelsteinen und Perlen, das Aussortieren, das Prüfen der Qualitäten, darin liegt ein ganz essenzieller Teil meiner Arbeiten. Ich beziehe aus Asien, Afrika und Griechenland die Perlen und Edelsteine. Ich beziehe z.B. aus einem Künstlerdorf in Ghana Fair Trade-gehandelte Perlen – das ist für mich ganz wichtig, dass auch der Hintergrund meiner verwendeten Materialien stimmig ist.

Was möchten Sie mit Ihren Schmuckstücken ausdrücken?
Ich möchte mit meinem Schmuck die Menschen offen machen für die Wertschätzung der Natur; denn die Natur hält unglaubliche Geschenke für uns bereit. Diese tiefe Zuneigung zu diesen naturbelassenen Schönheiten möchte ich vermitteln.

Was bedeutet das konkret?
Nun, auf den Philippinen gibt es keine Steine. Dafür aber Perlen. Die Eingeboren stellen Perlen her zum Beispiel aus Samen, Hölzern, Muscheln, Perlen, Bambus, ja sogar aus Blättern. Sie machen das Beste aus den Naturschätzen, die ihnen zur Verfügung stehen.

Welches ist Ihr Lieblingsschmuckstück? Warum?
Ich liebe schwarzen Turmalin mit einer schlichten Silberperle. Dem Turmalin wird ja eine Schutzfunktion zugeschrieben, so soll er uns vor negativen Einflüssen bewahren und gleichzeitig Ruhe und Gelassenheit schenken.

Wer oder was inspiriert Sie?
Edelsteine, natürliche Materialien. Wenn ich all diese Dinge in die Hand nehme, dann „passiert“ in mir etwas. Es ist, als wenn eine tief in mir verborgene Quelle der Kreativität erwacht und mir Impulse gibt, aus den Materialien etwas zu machen.

Nach welcher Philosophie gestalten Sie Ihr Leben?
Darüber habe ich mir eigentlich noch nie große Gedanken gemacht. Grundsätzlich habe ich immer versucht, meiner inneren Stimme zu vertrauen. Ich erinnere mich jedoch an ein Zitat von Cicero: „Die Menschen kommen durch nichts den Götter nahe, als wenn sie die Menschen glücklich machen“. Selbstkritisch möchte ich sagen, dass ich mit einem gewissen Eigennutz die Menschen glücklich machen möchte. Einem Menschen Freude zu bereiten, ein Lächeln zu entlocken fühlt sich für mich gut an.

Was denken Sie über das Altern?
Ich möchte in Würde Altern – das wäre toll. Eine gewisse Gelassenheit habe ich bereits jetzt schon gefunden und versuche diese innere Ruhe und Gelassenheit mir auch im täglichen Arbeitsalltag zu bewahren.

Würden Sie etwas anders machen, wenn Sie nochmals vor der Berufswahl stünden?
Tja, eigentlich wollte ich von Anfang an einen kreativen Beruf wählen. Dies war damals aus verschiedenen Gründen nicht möglich und trotzdem bin ich – auf Umwegen – doch noch dazu gekommen, schöpferisch tätig zu werden.

Das Interview führte Brigitte Karch – brikada.de

 

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